Endzeitreport

 

 

Die Geschichte der Auslegung des Danielbuches ist spannender als jede andere Auslegungsgeschichte irgendeines biblischen Buches - ausgenommen die der Offenbarung. Zugleich macht die Auslegung ungewöhnliche Schwierigkeiten. Denn Daniel zählt «zu den schwierigsten Büchern» der Bibel, die Literatur darüber ist immens, und die Ausleger bieten die verschiedensten und widersprüchlichsten Erklärungen an…

Warum alle bisherigen geschichtlichen Daniel Auslegungen nur Stückwerk und meist schon im Ansatz falsch waren, liegt vor allem darin begründet, dass die biblische Weissagung auf Gottes Geheiss "bis auf die letzte Zeit verschlossen und versiegelt war", und sie deshalb vor Beginn der Endzeit auch nicht recht verstanden werden konnte.   (Dan.12;4 und Dan.12;10)

Du aber Daniel, halte das Gesagte unter Verschluss und versiegle das Buch bis zur Endzeit; viele werden es dann durchforschen, und so wird die Erkenntnis zunehmen. (Dan.12,4)

 

Die Prophezeiungen Daniels und die Offenbarung des Johannes
oder
Die Zeichen der Zeit im Lichte der biblischen Apocalypse

 

Ein Bericht von
Helmut Seeger

 

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An Hand einer aktuellen Analyse der Weltgeschichte (von Ägypten bis zu den Vereinten Nationen) wird der Nachweis erbracht, dass sich die biblischen Weissagungen Daniels sowie die Apokalypse des Johannes in unserem Jahrhundert erfüllt haben und der «vollendete Antichrist» offen hervorgetreten ist, so dass die

«Zeiten der Nationen»

nunmehr zu Ende gehen, und wir uns bereits seit geraumer Zeit mitten im Strudel einer zum Untergang verurteilten Welt befinden.
Ferner wird in einer umfangreichen Studie die Zuverlässigkeit der Genesis nachgewiesen und unter Zugrundelegung der biblischen Angaben die wahre Struktur unseres Universums nachgezeichnet.

 

 

E I N F Ü H R U N G

Himmel und Erde werden vergehen;
meine Worte aber werden nicht vergehen.

Von jenem Tage aber und von jener Stunde hat niemand Kenntnis, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern ganz allein der Vater.
Aber gleichwie es zu der Zeit Noahs war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes - sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging; und sie achteten's nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin -,

also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes.
(Matth. 24; 35-39)

 

«Der endzeitliche Charakter des Evangeliums ist erst um die Jahrhundertwende entdeckt worden, wobei das bürgerliche Sicherheitsgefühl sich der akuten Bedeutung dieser Endzeitlichkeit verschloss. Daher werden uns erst durch die einen Untergang enthüllenden unheimlichen Ereignisse die Augen geöffnet für die Gleichzeitigkeit mit diesem endzeitlichen Evangelium. Dieser Untergang vollzieht sich an der modernen Welt und stellt der Verkündigung eine ganz bestimmte Aufgabe. Dieser Aufgabe dürfen wir nicht ausweichen (…); denn der Untergang soll uns zum Eingang in das endzeitliche Evangelium werden, welches damit gleichzeitig wird…

Theologen und Christen (…) befinden sich nicht unter denen, welche die furchtbare Katastrophe vorausgesehen haben, in der wir stehen… Allein das Absterben kirchlichen Lebens wäre für sie Anlass genug gewesen, den drohenden Untergang ins Auge zu fassen. Der Grund dafür liegt einmal in dem unklaren und zwiespältigen Verhältnis des Protestantismus zur modernen Welt, vor allem aber in dem unausrottbaren Trieb der Geistlichkeit, in solchen Zeiten sich dem Untergang zu entziehen. Selbst das Evangelium wird für diese Rettungsversuche missbraucht…

Die Welt, welche vor unseren Augen untergeht, ist die Welt der europäischen Zivilisation… Mit dem Siege des Papsttums über das Kaisertum hat auch die kirchliche Entwicklung ihren Höhepunkt überschritten. Erstarrung und Auflösung setzten schon hier ein. Die Reformation hat diesen Niedergang nicht überwinden können, so dass die Einheit der Kirche zerbrach… Unter der Führung der Naturwissenschaft entwickelte sich eine rein innerweltliche Atmosphäre und eine nie da gewesene Entfaltung seelenloser Energien, welche eine blendende Scheinwelt der Großstädte und Industrien schufen und der Macht des Kapitals unterwarfen. Diese moderne Welt geht unter in einem Vorgang, der zunächst als Selbstvernichtung erscheint und aufgefasst werden kann. Der tiefere Grund aber dieser Katastrophe der modernen Welt liegt in einem Abfall, durch den sie ihren innerweltlichen Charakter erhielt. Sie ist nicht von der christlichen Religion her geformt und geordnet worden. Diese europäische Zivilisation hat ihren beherrschenden und zugleich zerstörenden Einfluss auf die ganze Erde ausgedehnt. - Lic. Georg Noth (Theol. Lit.-Ztg. Nr. 1/48)»

 

Die Geschichte der Auslegung

Die Geschichte der Auslegung des Danielbuches ist spannender als jede andere Auslegungsgeschichte irgendeines biblischen Buches - ausgenommen die der Offenbarung. Zugleich macht die Auslegung ungewöhnliche Schwierigkeiten. Denn Daniel zählt «zu den schwierigsten Büchern» der Bibel, die Literatur darüber ist immens, und die Ausleger bieten die verschiedensten und widersprüchlichsten Erklärungen an…

Die ersten sicheren Spuren einer Danielbenutzung und -auslegung finden wir in der Qumran-Gemeinschaft, die von ca. 150 v.Chr. bis 68 n.Chr. die Siedlung Qumran, nahe dem Nordwestufer des Toten Meeres, bewohnte. Aus den Verstecken, den benachbarten Höhlen kamen insgesamt 7 Fragmente des Danielbuches ans Licht. … Eines der Fragmente wird noch ins 2. Jh. v.Chr. datiert…

Jesus selber hat das Danielbuch nach dem Zeugnis der Evangelien studiert und benutzt und die danielische Prophetie weitergeführt. Paulus im 1. Korinther- und 2. Thessalonicherbrief und Judas machen vom Danielbuch gebrauch. Für das NT liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Prophetie Daniels, die sich erst in Zukunft ganz erfüllen wird. Ebenso eindeutig wird der Menschensohn von Dan. 7 auf Jesus als Messias bezogen…

Der Verfasser des Buches ist (also) Daniel selbst. Weil das Buch so alt ist, konnte man es im Jahre 332 v.Chr. Alexander dem Großen zeigen, als dieser bei seiner Eroberung auch durch Palästina kam. Alexander habe sich selber als der „König von Griechenland" nach Dan 8,21 erkannt.» (Quelle: Gerhard Maier "Der Prophet Daniel" Wuppertaler Studienbibel, R. Brockhaus Verlag Wuppertal, Seite 22ff)

„Die Offenbarung des Johannes ist das am meisten misshandelte Buch der Bibel, von den Schwärmern vergewaltigt, von den Intellektuellen verachtet. Aber das sollte hellhörig machen, denn dieses Buch teilt offenbar in besonderer Weise das Schicksal der Botschaft vom gekreuzigten Christus, die ‚den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit’ ist." (Wort und Tat, Kassel).

Schlussbemerkung: Warum alle bisherigen geschichtlichen Auslegungen nur Stückwerk und meist schon im Ansatz falsch waren, liegt vor allem darin begründet, dass die biblische Weissagung auf Gottes Geheiß «bis auf die letzte Zeit verschlossen und versiegelt war», und sie deshalb vor Beginn der Endzeit auch nicht recht verstanden werden konnte:

«Du aber, Daniel, halte das Gesagte unter Verschluss und versiegle das Buch bis zur Endzeit; viele werden es dann durchforschen, und so wird die Erkenntnis zunehmen. (Dan.12,4).
Viele werden ausgesondert, gereinigt und geläutet werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; und kein Gottloser wird Verständnis dafür haben, während die Verständigen es verstehen werden.»
(Dan. 12,10)

 

 

Die Zeichen des Endes

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir uns wiederholt unter dem ständigen Druck weltweiter Krisen und sich gefährlich zuspitzender Konflikte mit der akuten Gefahr einer nuklearen Weltkatastrophe auseinandersetzen müssen, so beispielsweise während des Koreakrieges (1950-53), als General McArthur die atomare Bombardierung der chinesischen Nachschubwege forderte; während der Suez-Krise (1956), als der politisch-militärische Nahostkonflikt zum dritten Weltkrieg zu eskalieren drohte; während der Kuba-Krise (1962), als auf dem Höhepunkt der Krise die militärische Konfrontation zwischen den USA und der UDSSR und damit der atomare Holocaust unausweichlich schien. Und zuletzt während des Golfkrieges (1991) - um nur an einige dramatische Ereignisse zu erinnern, bei denen die Welt aus Furcht vor einem atomaren Holocaust den Atem angehalten hat.
Und doch ist die Frage nach dem Weltende nicht erst in unserem von entsetzlichen Weltkriegen und globalen Umweltkatastrophen erschütterten 20.Jahrhundert aufgekommen. Schon von alters her haben sich biblische Propheten mit dieser Frage beschäftigt und bereits damals in langfristigen Voraussagen warnend auf das bevorstehende und sich jetzt offensichtlich immer deutlicher abzeichnende Weltende hingewiesen. Der Apostel Petrus schreibt:

«Es wird aber DES HERRN TAG kommen wie ein Dieb in der Nacht, an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen.» 2.Petr.3.

Und der Apostel Johannes, der den von Petrus erwähnten «TAG DES HERRN» - die Zeit des Endes - in einer geistigen Vorausschau gesehen hat, berichtet:

«Ich war im Geist an des Herrn Tag und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch...» - Offb.1 10-11.

«Und ich sah einen großen, weißen Stuhl und den, der darauf saß, vor des Angesicht floh die Erde und der Himmel, und ihnen ward keine Stätte gefunden...» - Offb.20; 11

Offenbar müssen wir, wenn wir der biblischen Weissagung folgen wollen, zum Weltende mit einer völligen Zerstörung von Himmel und Erde rechnen, also mit einer kosmischen Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes.

Doch diese Katastrophe wird nicht - wie allgemein befürchtet - durch einen dritten Weltkrieg ausgelöst werden, sondern ihre ungeheure Dimension weist vielmehr darauf hin, dass dieses Ereignis wohl eher von außen her - also aus dem Kosmos selbst - über uns hereinbrechen wird.

Unsere Sonne beispielsweise könnte sich zu einem Roten Riesen aufblähen und «die Erde und die Werke, die darauf sind, verbrennen»; aber auch Kometen und Geschosse aus dem All können diese Katastrophe auslösen.

Der Physiker und Astronom Hermann-Michael Hahn schreibt: Das kann jederzeit passieren: Ein kilometergroßer Asteroid schlägt auf der Erde ein. Die freigesetzte Energie ist so groß, dass eine Atombombe dagegen wie ein Silvesterknaller wirkt. Fast alles Leben wird dabei vernichtet. Für Sekunden wird der Himmel von einem gleißenden Leuchten erfüllt, heller noch als tausend Sonnen. Die Erde erbebt, und ein fürchterliches Dröhnen lässt die Luft erzittern. Eine gewaltige glutheiße Druckwelle fegt über die Landschaft, knickt Bäume wie Streichhölzer und setzt alle Pflanzen im weiten Umkreis in Brand. Das aber ist erst der Anfang der Apokalypse. (bild der wissenschaft 4/1993).

Angesichts dieses grauenvollen Szenarios stehen wir vor der Frage, ob der Apostel Johannes eine Katastrophe solch riesigen Ausmaßes vorausgesehen hat, als er in der Apokalypse folgendes niederschrieb:

Beim Ausgießen der siebten Zornesschale erfolgten Blitze, Getöse und Donnerschläge; und ein gewaltiges Erdbeben entstand, wie noch nie eins gewesen war, seit es Menschen auf der Erde gegeben hat.

Und ein gewaltiger Hagelschlag mit pfundschweren (o: zentnerschweren) Stücken fiel vom Himmel auf die Menschen herab, aber die Menschen lästerten Gott trotzdem wegen der Plage des Hagels; denn dessen Plage ist ganz entsetzlich. (Offb.16; 17-21).

Mit welch verheerenden Auswirkungen wir nach dem Ausgießen der "siebten Zornesschale, mit der Gottes Zorn zum Abschluss kommt", rechnen müssen, und wie sich die Menschen angesichts der unausweichlichen Katastrophe verhalten und vor Angst verzehren werden, dass schildert in sehr realistischer Weise der international renommierte Physiker Paul Davies in seinem Buch "Die letzten drei Minuten" (© 1996 by C. Bertelsmann Verlag GmbH, München):

«…Überall auf dem Planeten halten verzweifelte Menschen Ausschau nach einem Versteck. Für Milliarden gibt es keine Zuflucht. Manche fliehen tief unter die Erde, suchen in Panik nach Höhlen und aufgegebenen Bergwerkschächten oder begeben sich in U-Boote aufs offene Meer. Andere ziehen randalierend und mordlustig durch die Lande, als ob das Ganze sie nichts anginge. Die meisten sitzen einfach mit düsteren Mienen da und warten verstört auf das Ende.

Hoch am Himmel ist ein riesiger Lichtpfeil eingebrannt. Was als bleistiftschmaler, sanft strahlender Nebelfleck begann, ist von Tag zu Tag mehr angeschwollen, bis es in der Leere des Raumes einen kochenden Strudel aus Gas bildete. Am oberen Ende eines Dampfstreifens dräut ein missgestalteter dunkler Klumpen. Der winzig wirkende Kopf des Kometen täuscht über seine ungeheure Zerstörungskraft hinweg. Er nähert sich unserer Erde mit der atemberaubende Geschwindigkeit von knapp 65000 Stundenkilometern und kommt ihr mit jeder Sekunde um achtzehn Kilometer näher - eine Masse von einer Billion Tonnen Eis und Gestein, die mit siebzigfacher Schallgeschwindigkeit aufprallen wird. Die Menschen haben keine andere Möglichkeit, als tatenlos zuzusehen und abzuwarten. Wortlos schalten die Wissenschaftler, die im Angesicht des Unausweichlichen längst ihre Teleskope verlassen haben, die Rechner ab. Die endlosen Simulationen der Katastrophe sind noch zu ungenau, und was sich aus ihnen folgern lässt, ist ohnehin viel zu beunruhigend, als dass man es der Öffentlichkeit mitteilen könnte. Einige Wissenschaftler habe ausgeklügelte Überlebensstrategien entwickelt und sich dabei mit Hilfe ihres technischen Wissens Vorteile gegenüber ihren Mitmenschen zu verschaffen gesucht. Andere beabsichtigen, die Katastrophe so aufmerksam wie möglich zu beobachten. Ihre Rolle als Diener der Wissenschaft bis zum Ende treu, wollen sie die gewonnene Daten zum Nutzen der Nachwelt auf tief in der Erde vergrabene Zeitkapseln übertragen.

Der Augenblick des Aufpralls rückt näher. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt blicken unruhig auf die Uhr. Die letzten drei Minuten.

In geringer Höhe birst der Himmel. Mehrere tausend Kubikkilometer Luft werden beiseite geschoben. Ein sengender Flammenfinger, größer als eine Stadt, biegt sich nach unten und erreicht die Erde fünfzehn Sekunden später. Der Planet wird durch die Kraft von zehntausend Erdbeben erschüttert. Die verdrängte Luft fegt als Druckwelle über die Erdoberfläche, walzt nieder, was sich über den Boden erhebt, und lässt alles auf ihrem Wege zu Staub zerfallen. Das ebene Gelände um die Aufschlagstelle herum türmt sich zu einem mehrere Kilometer hohen Ring aus flüssigen Bergen auf und legt in einem Krater von hundertfünfzig Kilometer Durchmesser die Eingeweide der Erde bloß. In Wellenbewegungen frisst sich der Wall aus geschmolzenem Gestein immer weiter und wirft die Landschaft auf wie eine langsam geschüttelte Wolldecke.

Im Inneren des Kraters verdampfen Billionen von Tonnen Gestein. Noch weit mehr wird in die Luft geschleudert; einiges fliegt bis in den Weltraum. Ein noch größerer Teil saust über einen halben Kontinent hinweg, prasselt Hunderte oder gar Tausende von Kilometern entfernt herab und zerstört alles unter sich. Manches von dem herausgeschleuderten verflüssigten Gestein geht auch über den Weltmeeren nieder und erzeugt dort gigantische Flutwellen, die ihrerseits zu der um sich greifenden Katastrophe beitragen. Eine gewaltige Säule aus staubigem Schutt erhebt sich in die Atmosphäre und verdunkelt die Sonne über dem gesamten Planeten. Nunmehr erscheint anstelle des Lichts das düstere Flackern von einer Milliarde Meteore, die den Boden unter sich mit ihrer sengenden Hitze verbrennen, während das empor geschleuderte Material aus dem Weltraum in die Atmosphäre zurückfällt.»

(Diese Beschreibung gründet sich auf die Voraussage, der Swift-Tuttle-Komet werde am 21. August 2126 auf die Erde aufschlagen.

Natürlich trifft die obige Voraussage nicht nur auf den Swift-Tuttle-Kometen zu, sondern auch auf jeden vergleichbaren anderen Kometen- bzw. Asteroidenaufschlag, der jederzeit erfolgen kann.)

Wie realistisch wir inzwischen die in der Apokalypse geschilderten Endzeitereignisse heute einschätzen müssen, wie bitter ernst die Bedrohung aus dem All indes geworden ist, und wie nahe wir bereits dem Weltende gewesen sind, das belegen sehr eindrucksvoll die nachfolgenden Meldungen, die über die Medien verbreitet wurden:

«Der große Einschlag in Sibirien. Am 30. Juni 1908, morgens um sieben, erschütterte eine gewaltige Explosion die Wälder an der Steinigen Tunguska, einem Nebenfluss des Jenissei in Mittel-Sibirien. Erst Jahre später wurde das Ausmaß der Schäden entdeckt: In einem Gebiet von der Größe des Saarlandes waren alle Bäume verbrannt oder umgestürzt. Heute steht fest, dass ein Meteorit mit ungefähr 100 Meter Durchmesser mit der Energie mehrerer Atombomben in geringer Höhe zerplatzt ist.»

1937 verfehlte der erdnahe Asteroid Hermes die Erde um weniger als sieben Stunden.

Am 23. März 1989 verfehlte ein Asteroid mit einem Kilometer Durchmesser die Erde um sechs Stunden, das sind im Weltraum 640000 Kilometer.

Am 17. Januar 1991 schrammte der Asteroid 1991BA (Durchmesser: neun Meter) in nur 170 000 Kilometer Entfernung an uns vorbei - weniger als die Hälfte des Abstandes zum Mond." (P.M. Magazin August 1998)

«Es hat nicht viel gefehlt, und am 19. Mai 1996 wäre die Welt untergegangen: An diesem Sonntag ist in nur 450629 Kilometer Entfernung (Mond: durchschnittlich 384 000 Kilometer) ein 500 Meter dicker Asteroid an der Erde vorbeigeschossen. Nie zuvor haben Astronomen ein so großes Objekt so erdnah beobachtet. Nach ihren Maßstäben war es gerade mal eine Haaresbreite.

Hätte der Brocken aus dem All (Bezeichnung: 1996JA1), der mit knapp 100 000 Kilometer pro Stunde in Richtung Erde raste, unseren Planeten getroffen, wäre es zu einer Explosion unvorstellbaren Ausmaßes gekommen. „Der Einschlag wäre so gewaltig gewesen", sagte der US-Astronom Eugene Shoemaker, „als hätte man alle amerikanischen und russischen Atomwaffen auf einen Haufen gelegt und gleichzeitig gezündet."… Hätte der Asteroid am 19. Mai nur vier Stunden früher die Erdbahn gekreuzt, wäre unsere Welt tatsächlich untergegangen.»

Ferner ist nach Angaben russischer Wissenschaftler «Der Asteroid Toutatis», der die Menschheit auf einen Schlag auslöschen könnte, am 30.11.96 nur "KNAPP" an der Erde vorbeigerast!

«Die Entfernung zwischen Toutatis und Erde habe nur 5,3 Millionen Kilometer betragen. Das sei nach astronomischen Maßstäben wenig, wurde vom Institut für theoretische Astronomie mitgeteilt. Die Entfernung zwischen Sonne und Erde beträgt zum Vergleich 150 Millionen Kilometer.
Toutatis passiert die Erde alle vier Jahre. Zuletzt war er 1992 in nur 3,5 Millionen Kilometer an der Erde vorbeigerast.» (ARD/ZDF v.1.12.96)

Im September 2004 soll der sechs Kilometer große Asteroid "Toutatis" nach Berechnungen von Astronomen zwar in einer Entfernung von 1,6 Millionen Kilometer an der Erde vorbeizischen - aber es könnte auch ganz anders kommen. Wenn der Brocken nämlich auf seinem Weg zur Erde auch nur geringfügig von der Schwerkraft anderer Planeten (beispielsweise Jupiter) abgelenkt würde. Das aber können die Experten bisher nicht berechnen.

Und vor wenigen Tagen entdeckten der britische Wissenschaftler Mark Bailey und der Russe Watscheslaw Emel-Janenko rund 50, bis zu 9.5 Kilometer große, sogenannte „tote Kometen" (ihnen fehlen Stoffe, die in Sonnennähe einen leuchtenden Schweif bilden), die in Richtung Erde rasen.

Ging man bis vor wenigen Jahren noch davon aus, dass „Weltuntergangs-Brocken" äußerst selten seien und die Erde höchstens alle paar Dutzend Millionen Jahre treffen könnten, so wissen die Forscher spätestens jetzt, dass mindestens 100 000 solcher Riesen-Klumpen auf Kollisionskurs mit uns durchs All rasen.

Noch kann niemand mit Gewissheit voraussagen, wann einer dieser «Riesen-Klumpen» das Schicksal der Erde besiegeln wird. Deshalb ist es auch so schwierig, den genauen Zeitpunkt für das Weltende zu ermitteln. Selbst Jesus konnte seinen Jüngern kein konkretes Datum nennen. Er erklärte ihnen: «Himmel und Erde werden vergehen...; von dem Tag aber und von der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, sondern allein mein Vater.» - Matth. 24;35

Allerdings gab er ihnen auf ihre Frage nach «dem Zeichen seiner Wiederkunft und des Endes der Welt» einen ganz entscheidenden Hinweis und betonte, dass zunächst das Evangelium vom Reiche  Gottes in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker gepredigt werden müsse. Und erst wenn  das geschehen sei, dann werde auch das Ende dieser Welt gekommen sein. (Matth.24;14).

Diese endzeitliche Voraussage, die neben den Weissagungen Daniels und der Offenbarung des Johannes zu der wichtigsten und aufschlussreichsten biblischen Prophezeiung zählt, und die uns den Ablauf der Weltgeschichte deutlich vor Augen führt, öffnet uns nicht nur den Zugang zu der bislang recht problematisch erscheinenden und bis auf «die letzte Zeit» verborgenen und versiegelten Endzeitprophetie (Daniel 12; 4), vor allem zeigt sie uns, dass das Weltende keineswegs dem blinden Zufall überlassen bleibt, sondern an die Erfüllung ganz bestimmter geschichtlicher Ereignisse gebunden ist (Daniel 8; 19).

Kriege, Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen, Teuerungen und Verfolgungen bedeuten jedoch, wie wir den Worten Jesu entnehmen können, noch nicht das Weltende; «das muß», sagt er, «zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da». Doch wenn die «Zeiten der Nationen» erfüllt sind (Daniel 2 u.7), die Ausbreitung des Christentums ihren Höhepunkt überschritten, die christliche Weltmission ihren biblischen Auftrag: «Gehet hin und lehret alle Völker» erfüllt, und «das Absterben kirchlichen Lebens» (G.Noth) dramatische Ausmaße angenommen hat, dann ist die Zeit gekommen, dass diese Welt zugrunde geht.

 

Das Christentum im Wandel der Zeiten.

Die weltweite Ausbreitung des Christentums begann mit den Missionsreisen des Apostels Paulus, die ihn über Kleinasien und Griechenland nach Rom führten:

Bis zum Ende des 2. Jahrhunderts hatte es sich vor allem in der östlichen Hälfte des Römischen Reiches, aber auch im Westen: in Rom, einigen Städten Italiens und Galliens ausgebreitet. Und um das Jahr 300 reichte es von Spanien bis nach Persien und Indien.

Auch geistig und politisch wird es eine bestimmende Macht. Konstantin d.Gr. erkannte das politische Gewicht der christlichen Kirche und versuchte, sie zur Klammer der bedrohten Einheit des Römischen Reiches zu machen (Toleranzedikt von Mailand, 313).

Die Ausbreitung des Christentums wurde durch das Eingreifen der Staatsgewalt beschleunigt. Immer schärfer ging sie gegen die heidnischen Kulte vor, durch äußeren Zwang, in blutigen Kämpfen wurde die christliche Religion durch den Staat zum Siege gebracht und im Jahre 380 Staatsreligion.

«Die Missionierung der außereuropäischen Völker setzte, nach vereinzelten Versuchen des MA.s (China, Mongolei), mit dem Zeitalter der Entdeckungen ein. Sie wurde zunächst von der kath. Kirche im Bunde mit den span. und portugies. Kolonialregierungen getragen und durch die Errichtung der Propaganda-Kongregation (1622) straff zentralisiert. So kam es zu bedeutenden Missionserfolgen in Asien, Afrika und Südamerika, die aber zum großen Teil äußerlich und nur vorübergehend waren.

Seit dem 19. Jahrhundert setzte ein neuer Aufstieg ein, der erst durch den Zweiten Weltkrieg nachhaltig unterbrochen wurde.

Die evangelische Mission ging im 17. Jahrhundert von England aus und nahm unter dem Einfluss der Erweckungsbewegung (Pietismus, A. H. Francke, Brüdergemeinde) einen starken Aufschwung, der im 19. Jahrhundert auch eine evangelische Weltmission entstehen ließ. Ihre Führung verlagerte sich nach den Verein. Staaten, die seitdem den Hauptteil der Missionsarbeit tragen.

Auch hier brachten die beiden Weltkriege eine solche Erschütterung, dass heute, besonders nach den Vorgängen in China, vom Ende einer 150jähr. Epoche der evangelischen Mission gesprochen werden muß.» (Der Neue Brockhaus, 3. Aufl.).

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gehörte es zum christlichen Selbstverständnis, am kirchlichen Leben teilzunehmen - wer nicht zur Messe kam, beging nicht nur eine schwere Sünde, der war auch zum Außenseiter gestempelt.

Heute dagegen, in unserem Jahrhundert, in dem Theologie und Metaphysik durch experimentelles, nach der naturwissenschaftlichen Methode gewonnenes Wissen ersetzt werden, und atheistische Ideologien auf dem Vormarsch sind, beklagen die Kirchen einen sich immer stärker abzeichnenden Abfall vom christlichen Glauben und eine zunehmende Flucht aus den Kirchen. An normalen Sonntagen - so Bischof Eduard Lohse - sind es nur 2,5 bis 6 Prozent der evangelischen Christen, die den sonntäglichen Gottesdienst besuchen. Das bedeutet, dass im Lande Martin Luthers für mehr als 90 Prozent der ‹Kirchensteuerzahler› kaum noch Interesse an der Kirche besteht. Als sogenannte ‹Namenschristen› nehmen sie lediglich die Taufe, die Trauung und das kirchliche Begräbnis in Anspruch. Sonst aber lassen sie den lieben Gott einen guten Mann sein.

«Christliche Theologen werden sich der Krise, die durch den Triumph der Moderne verursacht wird, immer mehr bewusst. Einer von ihnen, der deutsche Jesuit Karl Rahner, hat das neue Christentum, das von großer kultureller Verantwortung befreit oder entlastet ist, einmal als die Kirche der Diaspora beschrieben, und er folgt darin einem Gedankengang, der von einigen seiner protestantischen Zeitgenossen entwickelt worden ist. Rahner meint, die Vorstellung von einer christlichen Welt sei für immer vorüber. Überzeugte Christen sind selbst im Westen eine Minderheit geworden, und in absehbarer Zukunft werden sie nur noch ein „Überbleibsel" sein. Aber, so hat er hinzugefügt, diese Tatsache sollte kein Grund zur Bestürzung sein. Sie ist für den Glaubenden (…) etwas, womit er rechnen muß.» (Religion ohne Zukunft? - Toynbee / Cogley, S.148).

Offenbar hat, wie die Geschichte der Weltmission deutlich zu erkennen gibt, der biblische Auftrag: «Gehet hin und lehret alle Völker!» (Matth.28; 19) im 20.Jahrhundert seine Erfüllung gefunden; denn die beharrlichen Anstrengungen der etablierten Kirchen nach den beiden Weltkriegen, ihre Weltmission neu zu beleben, scheiterten schließlich an den gänzlich veränderten Umständen des 20.Jahrhunderts, in dem nicht nur der christliche Glaube, sondern die Religion als solche in ihrer Bedeutung für die Gestaltung der Welt fraglich geworden ist.

Der Antichrist freilich und die vielen falschen Propheten, deren Wirksamkeit Christus für die Endzeit vorausgesagt hat, werden mit ihrer pseudo-christlichen Religion und den atheistischen Irrlehren auch weiterhin großen Erfolg haben; denn die Welt hört auf sie.

Aber nicht nur der unaufhaltsame Niedergang der Weltmission und das rasche Absterben kirchlichen Lebens sind deutliche Anzeichen für ein baldiges Weltende, sondern auch die globalen Umweltkatastrophen, die zum Ende des vorigen Jahrhunderts wie ein böses Omen über das «geistliche Sodom und Ägypten» (Offb.11; 8) hereingebrochen sind und unermesslichen Schaden angerichtet haben. Johannes berichtet:

«Und ich sah einen anderen Engel heraufkommen vom Aufgang der Sonne, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes. Und er rief den vier Engeln, denen der Auftrag erteilt worden war, Unheil auf der Erde und auf dem Meer anzurichten, mit lauter Stimme die Worte zu: Beschädigt nicht die ERDE, noch das MEER, noch die BÄUME, bis wir mit einem Siegel gekennzeichnet haben die Knechte unseres Gottes auf ihren Stirnen!» - Offb.7; 2-3 (Hes.9; 2.Mos.12; 12-13).

Noch vor wenigen Jahren war es kaum möglich, die Worte des Apostels richtig zu deuten; denn niemand wußte so recht, ob diese Voraussage wörtlich oder bildlich gemeint sei, und was man sich unter einer «Beschädigung der ERDE, des MEERES und der BÄUME» vorzustellen habe.

Heute hingegen bergen diese Worte kein Geheimnis mehr; denn inzwischen überstürzen sich die Hiobsbotschaften vom «Waldsterben», von der «Vergiftung des Erdbodens» durch Industrie und Landwirtschaft und von der «Verseuchung der Meere» durch die mit Schadstoffen belasteten Flüsse. Kaum eine andere politische Aufgabe ist in ihrer Bedeutung in den letzten Jahren so stetig gestiegen, wie der Schutz der Umwelt.

Die Erwartungen an die Zukunft sind nicht optimistisch: Für 66% wird die Zerstörung der Umwelt immer schlimmer, für 12% geht die Menschheit ihrem Untergang entgegen, 15% meinen dagegen, das Leben werde sich anpassen, für 7% ist das alles nicht so schlimm. Die Mehrheit der Befragten denkt jedoch anders (FS-Report v.12.7.88).

Die drohende Klimakatastrophe durch Überhitzung der Erde setzt sich dagegen erst langsam im Bewusstsein der Bevölkerung durch. Nach Auffassung der Enquete-Kommission «Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre» wird bei ungebremster Entwicklung des Kohlendioxyd-Ausstoßes ein Temperaturanstieg von 1,5 bis 4,5 Grad Celsius vorhergesagt, bei zusätzlicher Wirkung anderer Spurengase wird sogar eine Erhöhung der mittleren Temperatur um drei bis neun Grad Celsius für möglich gehalten. Durch die Aufheizung der Erdatmosphäre und dem gleichzeitigen Abbau der schützenden Ozonschicht seien «verheerende Auswirkungen für die Menschheit» zu befürchten. «Die bisherigen Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um die dramatische Entwicklung aufzuhalten.» (FS-Globus v.13.11.88).

Nach Meldungen in den Medien waren beispielsweise die Jahre 1998/1999 Katastrophen-Rekordjahre: Selten haben so viele Naturkatastrophen die Erde heimgesucht wie in diesen Jahren. Weltweit starben 1998 mehr als 50.000 Menschen bei Erdbeben, Überschwemmungen und Hurrikans.

Im Jahr davor waren es "nur" 13.000. Die Schäden belaufen sich nach Berechnung der Münchener Rück auf 150 Mrd Mark. Insgesamt zählten die Versicherer über 700 Katastrophen. (Sat.1 TEXT 30.12.98). Zudem waren die Jahre 1998/1999 die wärmsten Jahre seit 600 Jahren.

Naturgewalten. Zudem erwartet der Direktor der UN Umweltschutzorganisation UNEP, Klaus Töpfer, einen dramatischen Anstieg der von Menschen mitverursachten Umweltkatastrophen. (SAT. 1)

Vor 22 Jahren sagte der damalige UN-Generalsekretär U Thant:

«Ich will die Zustände nicht dramatisieren, aber nach den Informationen, die mir vorliegen, haben die Mitglieder der Vereinten Nationen noch etwa ein Jahrzehnt zur Verfügung, ihre alten Streitigkeiten zu vergessen und eine weltweite Zusammenarbeit zu beginnen. Wenn eine solche Partnerschaft innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht zustande kommt, so werden, fürchte ich, die Probleme derartige Ausmaße erreicht haben, dass ihre Bewältigung menschliche Fähigkeiten übersteigt.»

Die zehn Jahre sind längst vorbei, und die Lage hat sich weiter verschlechtert. «Die Zeit läuft ab», so der Club of Rome im Jahre 1991: «Wir leben im Anfangsstadium der ersten globalen Revolution, auf einem kleinen Planeten, den zu zerstören wir offenbar wild entschlossen sind.» (stern 2/92).

Eine "Newsweek"-Umfrage ergab, dass 40% der Amerikaner an einen Weltuntergang glauben, wie er in der biblischen Apokalypse beschrieben wurde.

Außerdem ist die Mehrheit der Protestanten davon überzeugt, dass die jüngsten Naturkatastrophen und Krankheiten wie AIDS oder Ebola-Virus Vorzeichen für ein bevorstehendes Ende sind (Sat.1 Text v. 26.10.99)

 

Der Prophet Daniel und die Apokalypse des Johannes.

Einen umfassenden Überblick über den Ablauf der Weltgeschichte von Ägypten bis in unser von Krisen geschütteltes Jahrhundert mit eindeutigen Hinweisen auf ein baldiges katastrophales Weltende finden wir im übrigen sowohl in den Weissagungen Daniels, als auch in der Apokalypse. Johannes schreibt:

«Ich sah ein Tier aus dem Meere steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche Namen. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein Rachen wie eines Löwen Rachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.» - Offb.13.

In den vergangenen zweitausend Jahren hat dieses siebenköpfige Ungeheuer, das gemäß der Apokalypse zum Weltende aus dem ‹Völkermeer› heraufsteigt, immer wieder die Phantasie der Menschen angeregt und sie zu den wildesten Spekulationen verführt. Doch da die Zeit noch nicht reif war, konnte niemand sein Geheimnis ergründen.

Heute dagegen, in der «Zeit des Endes», in der die biblische Weissagung nicht mehr «verschlossen und versiegelt ist» (Dan.12; 4), und «die Zeiten der Nationen» erfüllt sind, dürfte es nicht allzu schwierig sein, den Schleier des Geheimnisses zu lüften.

Zunächst fällt auf, dass das siebenköpfige Tier aus vier großen Tieren zusammengesetzt ist, die im Nachtgesicht Daniels eine weltgeschichtliche Rolle spielen und dort vier Weltreiche verkörpern, die gleichfalls aus dem «Völkermeer» heraufgestiegen sind. Der Prophet berichtet:

«Ich sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel stürmten widereinander auf dem Meer. Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders denn das andere.

Das erste war wie ein Löwe, und hatte Flügel wie ein Adler. Ich schaute zu, bis dass ihm die Flügel ausgerissen wurden; und es ward von der Erde aufgehoben, und es stand auf zwei Füßen, wie ein Mensch, und ihm ward ein menschlich Herz gegeben.

Und siehe, ein anderes her nach war gleich einem Bären, der stand auf der einen Seite, und hatte in seinem Maul unter seinen Zähnen drei große, lange Zähne . Und man sprach zu ihm: Stehe auf und friß viel Fleisch!   x)

Nach diesem sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Parder, der hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier hatte vier Köpfe; und ihm ward Gewalt gegeben.

Nach diesem sah ich in diesem Gesicht in der Nacht und siehe, das vierte Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark, und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und, was übrigblieb, zertrat´s mit seinen Füßen; es war auch viel anders denn die vorigen, und hatte zehn Hörner... Und (ein Engel) redete mit mir, und zeigte mir, was es bedeutete: Diese vier großen Tiere sind vier Reiche, so auf Erden kommen werden. Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich einnehmen und werden´s immer und ewiglich besitzen.» (Daniel 7).

 

x) Hier wurde ganz bewusst die durchaus sinnvolle Übersetzung von Martin Luther (BIBLIA GERMANIA 1545,C VII) gewählt, und nicht die neuerdings in den letzten Jahren vielfach verwendete, aber wenig sinnvolle Übersetzung: es würde sich bei den drei grossen, langen Zähnen im Maul des Bären um "Rippen" handeln.

 

Beim Vergleich der Offenbarung mit der Danielweissagung wird deutlich: das «siebenköpfige Tier» hat

vom 4. Tier die «zehn Hörner» (Dan.7; 7),

vom 3. Tier die «Pardergestalt» (Dan.7; 6),

vom 2. Tier die «Bärenfüße» (Dan.7; 5),

vom 1. Tier den «Löwenmund» (Dan.7; 4).

Auch die Anzahl der Köpfe stimmt mit den Köpfen der «vier großen Tiere» aus dem Nachtgesicht Daniels überein: der Parder hat vier Köpfe, und die drei übrigen Tiere haben je einen Kopf - insgesamt also «sieben Köpfe».

Interessant ist zudem, dass die «vier großen Tiere» aus dem Nachtgesicht Daniels in der Offenbarung in rückwärtiger Reihenfolge benannt werden, was gewiß nicht ohne Absicht geschieht und zweifellos im Rückblick auf die geschichtliche Abstammung des siebenköpfigen Tieres hinweisen soll. Deshalb erscheint es auch geboten, zunächst mit der Danielweissagung zu beginnen.

 

Geschichtliche Auslegung der Danielweissagung.

«Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer,
ein jedes anders als das andere.»

Diese «vier großen Tiere», die Daniel nacheinander aus dem «Völkermeer» heraufsteigen sah, veranschaulichen nach der Deutung des Engels «vier Reiche, so auf Erden kommen werden».

In Anlehnung an ein Traumgesicht Nebukadnezars ist man bisher fälschlich davon ausgegangen, dass die Reihe der vier (Welt)reiche, gleichwie im Traum Nebukadnezars, auch im Nachtgesicht Daniels mit Babylon beginnen würde; eine Auslegung, die den geschichtlichen Tatsachen jedoch in keiner Weise gerecht wird.

Im zweiten Kapitel des Buches Daniel wird berichtet: Nebukadnezar habe eines nachts im Traum das Standbild eines Menschen gesehen, das aus Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Ton zusammengesetzt war.

Ein Stein, der sich ohne Zutun von Menschenhand vom Berge loslöste, traf die Bildsäule an ihren eisernen und tönernen Füßen und zertrümmerte sie. Da wurden auf einen Schlag das Eisen und der Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold zertrümmert und zerstoben wie die Spreu im Sommer auf den Tennen, und der Wind verwehte sie, so dass keine Spur mehr von ihnen zu finden war. Der Stein aber, der die gewaltige Bildsäule zerschmettert hat, wurde zu einem großen Berg, der die ganze Erde erfüllte.

Nach der Deutung Daniels veranschaulicht diese «gewaltige Bildsäule eines Menschen» die Weltgeschichte von Babylon bis zum Hereinbrechen des Gottesreiches; wobei Babylon durch «das goldene Haupt» dargestellt wird, und «das Reich Gottes» durch den Stein, der die Bildsäule zerschlug und zu einem großen Berg wurde.

Während Nebukadnezar seinen Traum gleich zu Beginn seiner Regierung hatte, fällt das Nachtgesicht Daniels in die Regierungszeit Belsazars, des letzten Königs der babylonischen Dynastie. Aus diesem Grunde wäre es völlig verfehlt, annehmen zu wollen, Daniel habe am Ende der babylonischen Zeit eine Zukunftsweissagung empfangen, die dieses Babylon erst noch ankündige.

Deshalb kann es sich bei den «vier großen Tieren, so auf Erden kommen werden», auch nur um jene Weltreiche handeln, die nacheinander auf Babylon gefolgt sind.

Die gleiche Auffassung vertritt im übrigen auch Dr. Gerhard Maier in seinem Buch «Der Prophet Daniel»:

«Wer ist dieses erste Tier? Die meisten Forscher sagen: Babylonien... Für die Deutung auf Babylonien spricht die Beobachtung, dass Nebukadnezar bzw. die Babylonier in der Bibel öfters mit dem Löwen oder Adler verglichen werden. Dagegen spricht die andere Beobachtung, dass der Löwe ebensogut ein Bild für Assyrien, Ägypten oder die Medoperser sein kann. Hinzu tritt die Erwägung, dass Daniel am Ende der babylonischen Zeit (wir sind im Jahre 548 v.Chr., also nur neun Jahre vor dem Untergang des babylonischen Reiches!) wohl kaum eine Zukunftsweissagung empfangen hätte, die dieses Babylon erst noch ankündigt. Insofern ist die Situation ganz anders als in Kap. 2, das sich auf 603/602 v.Chr. datieren läßt und damit auf den Beginn der Glanzzeit unter Nebukadnezar fällt. Deshalb ist es besser, das erste Tier aus Dan 7 auf Medopersien zu deuten. Dass letzteres in Kap. 8 unter dem Bild eines Widders dargestellt wird, stört nicht. Denn auch das griechische Reich wird in Kap. 8 unter einem anderen Bild dargestellt als in Kap. 7.» (© 1982 R.Brockhaus Verlag Wuppertal).

 

Die Geschichte Babylons:

Die Babylonier vertrieben unter Nabopolassar die Assyrer aus Babylon und eroberten gemeinsam mit den Medern 614 v.Chr. Assur. Im Juli/August 612 v.Chr. erlag Ninive, wie von Nahum und Zefanja vorausgesagt, deren Übermacht. Assyrien hörte auf zu bestehen, und sein Gebiet fiel an die Babylonier.

Durch kluge Diplomatie war es dem Sohn und Thronfolger Nabopolassars, Nebukadnezar II. (605-562 v.Chr.), während seiner 42jährigen Regierungszeit stets gelungen, die mächtiger werdenden Meder fernzuhalten.

Als Nabonid König von Babel war (555-539 v.Chr.), vertraute dieser nach der Chronik seinem Sohn Belsazar - offenbar ein Enkelsohn Nebukadnezar II. (Daniel 5) - ‹das Heer und die Regierung an›. Und während Nabonid einen Zug nach Innerarabien unternahm, wo er sich zehn Jahre lang aufhielt, übte Belsazar in Babylon die Regierungsgeschäfte aus. 2

Einige Jahre später, so berichtet die Bibel, «wurde Belsazar, der Chaldäerkönig, getötet. Und Darius aus Medien 3nahm das Reich ein, als er zweiundsechzig Jahre alt war» (Daniel 5 u. 6).

Die Ankündigung vom Untergang Babylons erhielt Belsazar während eines Festmahles durch eine Schrift an der Wand. Sie lautete: «Mene, mene, tekel upharsim». Und die Deutung Daniels ist folgende:

«Mene = gezählt hat Gott die Tage deines Königtums und ihm ein Ende bereitet;

Tekel = gewogen bist du auf der Waage und zu leicht befunden;

Peres = geteilt wird dein Reich und wird den MEDERN und PERSERN gegeben.»

 

 

Auf BABYLON folgte das Doppelweltreich der MEDER und PERSER.

«Das erste (Tier) war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler.
Ich sah zu, bis dass ihm die Flügel ausgerauft wurden;
und es ward von der Erde aufgehoben,
und es stand auf zwei Füßen wie ein Mensch.»

Nach der Eroberung Assyriens herrschte der «geflügelte medische Löwe» über ein gewaltiges Reich. Doch auf Dauer konnten die Meder ihre Vorherrschaft nicht behaupten. Im fernen Ansam hatte sich der Unterkönig der Landschaft Persis (= Provinz Fars) Kyros, aus dem Hause der Achämeniden, gegen die medische Gewalt erhoben. Er «raufte dem medischen Löwen die Flügel aus», warf 550 v.Chr. die Oberherrschaft der Meder ab und drang siegreich nach Nordwesten vor. Nachdem er auch Babylon erobert hatte, gründete er das Reich der Meder und Perser, ein Doppelweltreich, das von zwei staatstragenden Völkern gebildet wurde, so dass nach biblischer Lesart der medo-persische Löwe von nun an «auf zwei Füßen stand wie ein Mensch».

«In der Folgezeit sind MEDER und PERSER miteinander verschmolzen und haben die gleichen Schicksale geteilt.» 4

Im Buche Daniels (8; 3) wird der Machtwechsel innerhalb des gewaltigen Mederreiches, der zur Gründung der medo-persischen Doppelmonarchie führte, wie folgt geschildert:

«Ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor dem Fluß, der hatte zwei hohe Hörner, doch eines höher als das andere, und das höhere war später hervorgewachsen.»

Nach der Deutung des Engels veranschaulicht «der Widder mit seinen beiden unterschiedlich hohen Hörnern die Könige von Medien und Persien». Das kleinere Horn des Widders versinnbildlicht die zunächst allein herrschenden medischen Könige. Nachdem jedoch ihre Macht gebrochen war und die Perser die Vorherrschaft im Reich errungen hatten, wuchs dem Widder das zweite höhere Horn, so dass der Widder von nun an mit seinen beiden unterschiedlich hohen Hörnern sowohl die medischen, als auch die persischen Könige verkörperte (Dan. 8; 20).

«Und ihm ward ein menschlich Herz gegeben.»

«Die persischen Großkönige, die sich in ihren Residenzen mit orientalischem Prunk umgaben und eine fast göttliche Verehrung genossen, waren maßvolle Herrscher. Sie ließen den unterworfenen Völkern ihre Religion, ihre Sprache und Sitten, ja sogar ihre eigene innere Verwaltung und forderten nur je nach Vermögen abgestufte Tributzahlungen und die Aufstellung von Truppen im Kriegsfall.» 5

So durften beispielsweise die Juden, nachdem Kyros im ‹Buch der Weissagungen› die zweihundertzehn Jahre früher geschriebene Prophezeiung Jesajas (44; 28; 45; 1-8) gelesen hatte, nach 70 Jahren babylonischer Gefangenschaft (Jer.25; 11-12) in ihre Heimat zurückkehren und ihren Tempel wieder aufbauen (2.Chr.36; 22-23). Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus (geb. 37 n.Chr.) berichtet:

«Also spricht der König Cyrus: Da mich der allmächtige Gott zum König des Erdkreises gemacht hat, glaube ich, dass er es ist, den das Volk der Israeliten anbetet. Er hat durch die Propheten meinen Namen vorhersagen und verkündigen lassen, dass ich seinen Tempel zu Jerusalem im Lande Judäa wieder aufbauen würde...» 6

Dies ist wohl auch der eigentliche Grund gewesen, weshalb dem medo-persischen Löwen

«ein menschlich Herz gegeben wurde»,

damit er «menschlich» handeln konnte und die jüdischen Gefangenen nach siebzig Jahren aus der babylonischen Sklaverei entließ.

 

 

Auf MEDO-PERSIEN folgte GRIECHENLAND.

«Und siehe, das andere Tier hernach war gleich einem Bären
und stand auf der einen Seite.»

«Um 500 v.Chr. empörten sich, unterstützt vom Mutterland, die griechischen Städte in Kleinasien gegen die persische Vorherrschaft. Der Aufstand wurde unterdrückt. Als aber die Perser 490 v.Chr. in einem Rachefeldzug auch Griechenland unterwerfen wollten, gebot der erbitterte Widerstand der Griechen ihrem weiteren Vordringen nach Westen und damit nach Europa Halt (Niederlagen bei Marathon, Salamis und Platää). Eine Wende war damit in der Geschichte des persischen Reiches eingetreten.» 7

Der griechische Bär hatte sich in seinem Zorn auf der einen Seite aufgerichtet - zweifellos mit dem Gesicht nach Osten, von wo aus die persischen Angriffe erfolgten - und bewahrte durch seinen erbitterten Widerstand Europa vor dem Zugriff Persiens.

«Und hatte in seinem Maul unter seinen Zähnen drei große, lange Zähne.
Und man sprach zu ihm: Stehe auf und friß viel Fleisch!» Dan.7; 5

«Im weiteren Verlauf des Krieges wurde Persien in die Verteidigung gedrängt und mußte die Küste Kleinasiens aufgeben. Thronstreitigkeiten begünstigten zudem Erhebungen in den westlichen Reichsteilen, die nur mit Mühe niedergehalten werden konnten. Den Todesstoß erhielt das alte Persien, als Alexander 334 v.Chr. den Hellespont überschritt. In 7 Jahren wurde das Perserreich unterworfen; der letzte Großkönig, Dareios III., wurde durch einen seiner Satrapen ermordet.» 8

«Im Jahre 323 v.Chr. starb Alexander nach einem kurzen, aber unvorstellbar erfolgreichen Leben. Seine Feldherren teilten das gewaltige Reich, und um 275 v.Chr. waren drei große Diadochenstaaten, alle unter hellenistischer Führung, entstanden.» 9

«Alexander, der sich in sieben Jahren ganz Persien ‹einverleibt hatte›, wird durch den griechischen «Bären» verkörpert. Die «Zähne» im Maul des Bären veranschaulichen das griechische Heer, mit dessen Hilfe er den großen ‹persischen Brocken› verschlingen konnte, bzw. das «viele Fleisch gefressen hat».

Und bei den «drei großen, langen Zähnen» im Maul des Bären handelt es sich zweifellos um die Feldherren Alexanders, die sich nach seinem Tode das gewaltige Reich teilten:

«Nach dem Tode Alexanders zerfiel das Reich. Seine Feldherren, die Diadochen, kämpften jahrzehntelang um das Erbe. Schließlich entstanden in den Gebieten des Alexanderreiches vor allem drei größere Staatsbildungen, das Seleukidenreich in Syrien, das Ptolemäerreich in Ägypten und das antigonische Reich des Antigonos in Makedonien und Griechenland.» 10

 

 

Auf Griechenland folgte das Römische Imperium.

«Nach diesem sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Parder,
das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken,
und ihm ward Gewalt gegeben.»

Das aufstrebende Rom hatte in zahlreichen Kriegen im 4. und 3. Jahrh. v.Chr. die Herrschaft über seine Nachbarn in Mittel- und Süditalien und durch den Sieg über das mächtige Handelsvolk der Karthager die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeer errungen. Im 2. Jahrhundert v.Chr. eroberten die RÖMER auch Griechenland, Mazedonien und Syrien. Ihr Reich war zu einem Weltreich geworden. Ständig waren sie bemüht, ihren Machtbereich zu erweitern. Um 100 v.Chr. umfasste er in seiner größten Ausdehnung Europa westlich des Rheins und südlich der Donau, England, südwestdeutsches Gebiet, den größten Teil Rumäniens, Kleinasien, Syrien, Palästina, Ägypten und Nordafrika. Mittelpunkt dieses Reiches war die Stadt ROM.

Mit seinen «vier Flügeln» hatte der Parder seinen Machtbereich gewaltig nach den vier Himmelsrichtungen ausgedehnt, und ROM war zur alleinherrschenden Weltmacht aufgestiegen.

«und das Tier hatte vier Köpfe»

Aus der römischen Geschichte wissen wir, dass die einigende Kraft, die sich Konstantin vom Christentum erhofft hatte, zu schwach war. Unter den Söhnen des Kaisers Theodosius kam es zur Reichsteilung: Arcadius (395-408) erhielt den Osten (Ostrom; Byzantinisches Reich), und Honorius (395-423) den Westen (Westrom; Hauptstadt Ravenna).

Während das Oströmische Reich als Byzantinisches Reich bis 1453 weiterbestand, wurde das Weströmische Reich im Jahre 476 von den Germanen erobert. Bald errichteten sie auf römischem Boden selbständige Königreiche. Die meisten von diesen zerfielen schnell wieder, oder wurden von den oströmischen Kaisern zerstört. Andere wiederum bestehen noch heute, wie das Reich der Angeln und Sachsen in England.

Auch die römische Provinz Gallien wurde von den germanischen Stämmen überflutet. Um 450 behauptete sich nur noch der Kern der Provinz, das Land um die Seine mit der Hauptstadt Paris als selbständiger Außenposten des Weströmischen Reiches.

Der Osten und der Westen des Römischen Reiches, die sich nach der Reichsteilung zu selbständigen und miteinander konkurrierenden römischen Reichen entwickelt hatten, werden in der Danielweissagung treffend durch zwei der vier Parderköpfe veranschaulicht.

 

Das Römerreich der Deutschen.

Mit dem Ende des antiken Roms war das Schicksal des Parders jedoch noch keineswegs besiegelt. Noch verfügte er über zwei weitere Köpfe.

Auf dem Gebiet des 476 untergegangenen Weströmischen Reiches entstand im Jahre 962 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, das durch den dritten Kopf des Parders veranschaulicht wird: Der germanische Stamm der Franken, der ursprünglich am Niederrhein ansässig war, schob sich allmählich nach Südwesten in die römische Provinz Gallien vor. Der größte König der Franken war Karl. Er vereinigte unter seinem Zepter einen großen Teil des ehemaligen Weströmischen Reiches. Deshalb nahm er zu Weihnachten 800 den Titel Römischer Kaiser an. Und das weströmische Kaisertum ging auf die Franken über.

Unter seinen Nachfolgern entstanden durch Reichsteilung
das Westfränkische Reich (heute Frankreich)
und das Ostfränkische Reich (heute Deutschland).

«Der erste deutsche König, der die römische Kaiserkrone trug, war Otto I., dem die Geschichte den Beinamen der Große gab.
Unter seiner Regierung trat Deutschland das Erbe Karls des Großen an und übernahm für Jahrhunderte die Führung im mittelalterlichen Abendland.»
11

«Otto I. ließ sich am 2.2.962 in Rom zum Kaiser krönen. ...971 erreichte er die Anerkennung seines Kaisertums durch Byzanz.» 12

Durch die Kaiserkrönung Otto I. und die Anerkennung seines Kaisertums durch Byzanz wurde das untergegangene römische Kaisertum mit der deutschen Königswürde verbunden. Und in Konkurrenz zum oströmischen Byzanz folgte auf das Weströmische Reich das Heilige Römische Reich, das im 15. Jahrhundert noch den Zusatz Deutscher Nation erhielt:

«Heiliges römisches Reich deutscher Nation (Sacrum Imperium Romanum Nationis Germanicae) ist die offizielle Bezeichnung des Deutschen Reiches seit der Kaiserkrönung Ottos I. (Febr. 962).

Schon seit Übertragung der römischen Kaiserwürde auf Karl d.Gr. (25. Dez. 800) machte sich die Idee einer Nachfolge in das 476 zerstörte weströmische Kaisertum geltend. Infolge der ständigen Vereinigung der römischen Kaiserkrone mit der deutschen Königswürde unter Otto I. fand dieser Gedanke der Fortsetzung des römischen Reiches durch die deutschen Könige in der Bezeichnung: Heiliges römisches Reich deutscher Nation Ausdruck.» 13

«Heiliges Römisches Reich, amtl. Bez. für den Herrschaftsbereich des abendländischen Römischen Kaisers und der in ihm verbundenen Reichsterritorien vom MA bis 1806. Entstanden in Nachfolge des antiken Römischen Reiches und in Konkurrenz zum oström. Byzantinischen Reich, im Neuansatz einer Wiedererrichtung des Weströmischen Reiches unter Karl dem Großen.» 14

«Im Jahre 1806, als Napoleon den Rheinbund aus den deutschen Staaten am Rhein bildete und damit das Heilige Römische Reich auflöste, legte Franz II. die Römische Kaiserkrone mit den Worten nieder: „Wir, Franz II., sehen das Band, welches uns bis jetzt an den Staatskörper des dt. Reiches gebunden hat, als gelöst an und betrachten das reichsoberhauptliche Amt durch die Vereinigung der rheinischen Stände als erloschen." 15

Damit und mit der Erklärung (in Verbindung mit der Niederlegung der Römischen Kaiserkrone) 1806, das Heilige Römische Reich sei erloschen, verletzte er das Reichsrecht, konnte aber Napoleons Streben nach der Röm. Kaiserkrone zunichte machen.» 16

Auf das «Heilige Römische Reich Deutscher Nation» folgte
das «Zweite Deutsche Kaiserreich».

Es wurde am 18. Januar 1871 «mit der Übernahme und Erneuerung der seit mehr als 60 Jahren ruhenden deutschen Kaiserwürde neu errichtet» und wird durch den vierten und letzten Kopf des Parders symbolisiert:

Von Preußen gingen die Befreiungskriege gegen Napoleon aus, an denen Österreich und schließlich auch die Truppen des sich auflösenden Rheinbundes teilnahmen.

Auf dem Wiener Kongress erfolgte die Neuordnung Europas und Deutschlands. Kaiser und Reich wurden nicht erneuert, wie es sich viele Patrioten erträumt hatten, sondern es wurde der ohnmächtige Deutsche Bund geschaffen, der die 38 deutschen Staaten nur lose zusammenfasste. Erst als Bismarck 1862 preußischer Ministerpräsident wurde, erhielt er die Macht, fast allein und zeitweise gegen den Willen der Deutschen das Einigungswerk zu vollbringen.

Das einer Einheit widerstrebende Frankreich wurde 1870/71 besiegt. Die gemeinsamen Siege aller deutschen Völker hatten das Gefühl der Zusammengehörigkeit geweckt und die Fürsten, allen voran König Ludwig II. von Bayern, sowie die Völker richteten daher an König Wilhelm die Bitte, den deutschen Kaisertitel anzunehmen. Der König erfüllte den Wunsch, und am 18. Januar 1871 wurde das 1806 zusammengesunkene Deutsche Reich neu errichtet.

Nachstehend ein Auszug aus der Kaiserproklamation vom 17. Januar 1871 zur Vorlesung in den Häusern des Landtages:

«an das deutsche volk. - wir wilhelm, von gottes gnaden koenig von preuszen, nachdem die deutschen fuersten und freien staedte den einmuetigen ruf an uns gerichtet haben mit herstellung des deutschen reiches die seit mehr denn 60 jahren ruhende deutsche kaiserwuerde zu erneuern und zu uebernehmen, und nachdem in der verfaszung des deutschen bundes die entsprechenden bestimmungen vorgesehen sind, bekunden hiermit, dasz wir es als eine pflicht gegen das gemeinsame vaterland betrachtet haben, diesem rufe der verbuendeten deutschen fuersten und staedte folge zu leisten, und die deutsche kaiserwuerde anzunehmen... bismarck.», 17

Hubertus Prinz zu Löwenstein erklärt in seinem Buch zur Deutschen Geschichte ergänzend hierzu folgendes:

«In der Proklamation vom 18. Januar 1871 wird vom einmütigen Rufe gesprochen, „mit Herstellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn sechzig Jahren ruhende Kaiserwürde zu erneuern und zu übernehmen". Damit wurde nicht nur die Rechtsnachfolge des Heiligen Römischen Reiches aufgegriffen, sondern die ungebrochene Kontinuität des Reiches selber betont» 17a

Als das wiedererstarkte Deutsche Kaiserreich, das unter der Führung Bismarcks zur stärksten Festlandnation herangewachsen war, sich auf die Bahn der imperialistischen Politik begab und an der Aufteilung der Welt seinen Anteil holte (Kolonien in Afrika und im Stillen Ozean) und die Führung nicht nur in Europa, sondern auch in der Welt anstrebte, zog es sich die Feindschaft Englands zu. Die Deutsche Flotte, die in wenigen Jahren zur zweitstärksten Handels- und Kriegsflotte der Welt angewachsen war, beunruhigte England.

Als Kaiser Wilhelm II. das Angebot Englands ablehnte, den Bau der Flotten aufeinander abzustimmen und zwar im Stärkeverhältnis 16:10, wandte sich England gegen Deutschland und verbündete sich mit Frankreich und Russland.

Der bald folgende Erste Weltkrieg brachte den verbündeten Mittelmächten nicht nur eine schwere Niederlage und den Untergang des «Zweiten Deutschen Kaiserreiches», sondern besiegelte auch das Ende der «römisch-deutschen Geschichte».

 

Die (geteilte) Anglo-Amerikanische Weltmacht.

«Nach diesem sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, das vierte Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und das übrige zertrat´s mit seinen Füßen; es war auch viel anders denn die vorigen und hatte zehn Hörner.»

Nach dem Untergange des «Zweiten Deutschen Kaiserreiches» übernahm zunächst England die Führung in der Welt, um sie dann, nach dem Zweiten Weltkrieg, an die USA abzutreten.

England gehörte bis um 410 n.Chr. zum Römischen Reich. Im 5. und 6. Jahrhundert wurde es von den Angeln und Sachsen erobert. Im 9. Jahrhundert wurde es unter dem König von Wessex ein geeintes Königreich. Begünstigt durch seine geographische Lage stieg es im Laufe der Jahrhunderte zu einer starken See- und Kolonialmacht auf.

In den Kriegen gegen die französische Revolution und Napoleon gelang es England endlich, zusammen mit seinen festländischen Verbündeten, Frankreich so entscheidend zu schlagen, dass Britannien damit selbst zur alleinigen Welt-, See- und Kolonialmacht aufstieg.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Sieg gegen die Mittelmächte erreicht England den Höhepunkt seiner politischen Macht.

Die Vereinigten Staaten von Amerika, die seit 1783 durch den Frieden von Versailles aus 13 angloamerikanischen Kolonien gegründet und nach dem Sezessionskrieg (1861-65) durch ihre wirtschaftliche Blütezeit zu einer Weltmacht geworden waren, hielten sich bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges anfänglich neutral, obwohl der Präsident Wilson ebenso wie die große Mehrheit des amerikanischen Volkes zu dem ehemaligen Mutterland neigten. 1917 traten sie dann doch auf die Seite Englands in den Kampf ein und verhalfen dadurch den Alliierten zum Sieg. Obgleich der Sieg den USA die Stellung einer Weltmacht neben England gebracht hatte, gewann der Isolationismus unter den Nachfolgern wieder an Kraft. Dennoch konnten sich die USA nicht ganz der Weltpolitik entziehen, sondern nahmen teil an internationalen Konferenzen und Abkommen zur Abrüstung und zu Wirtschaftsfragen.

Das Eingreifen der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg hatte sich jedoch auf die Welt- und Seemachtstellung Englands ungünstig ausgewirkt. Die Seeabrüstungskonferenz von Washington setzte die Ebenbürtigkeit der amerikanischen mit der englischen Schlachtflotte fest (1921/1922) und England begann seit dieser Zeit als Weltmacht hinter den Vereinigten Staaten zurückzutreten.

Im Zweiten Weltkrieg, der durch die Machtbestrebungen Hitlers ausgelöst worden war, ging die militärische und politische Initiative immer mehr in die Hände Amerikas und der Sowjetunion über, und am Ende des Krieges war England als Weltmacht auf den 3. Platz zurückgefallen.

Der wirtschaftliche Niedergang zwang England, Anleihen von den USA aufzunehmen, und das Gefüge der Brit. Völkergemeinschaft lockerte sich beträchtlich; Irland schied 1948 aus dem Empire aus, Indien wurde selbständig, Kanada, Neuseeland und Australien lehnten sich an die USA an. Auch in dem britischen Einflussgebiet, wie z.B. in Griechenland und der Türkei, traten die USA an die Stelle Englands.

 

«Der Völkerbund» und «Die Vereinten Nationen».

«Das vierte Tier war auch viel anders als die vorigen Tiere und
hatte zehn Hörner. Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige,
die aus diesem Reich hervorgehen werden.»

«Im 19. Jh. erkannten Friedensgesellschaften ebenso wie Vertreter des Liberalismus die Notwendigkeit einer übernationalen Organisation oder eines Universalstaates zur Verhütung kriegerischer Auseinandersetzungen. Aber erst die von dem amerikanischen Präsidenten Thomas W. Wilson Ende des ersten Weltkrieges aufgestellten Forderungen nach einem Bund freier Nationen führten zu einem konkreten Erfolg: Eine allgemeine Vereinigung der Nationen muß gebildet werden durch besondere Vereinbarungen, welche eine gegenseitige Sicherheit bilden werden für die politische Unabhängigkeit und territoriale Unverletzlichkeit der kleinen wie der großen Nationen, lautete der letzte Artikel seines Vierzehn-Punkte-Programmes.

Den intensiven Bemühungen des amerikanischen Präsidenten gelang es dann, auf der Pariser Friedenskonferenz die Zustimmung der übrigen Mächte zur Bildung dieser Organisation zu erhalten. Am 28. April 1919 wurde die Satzung des Völkerbundes angenommen; als sein Ziel galt die Erhaltung von Frieden und Sicherheit und die Förderung der Zusammenarbeit unter den Völkern. Sitz des Generalsekretariats des Völkerbundes war Genf, wo der Völkerbundsrat jährlich viermal zusammentrat.» 18

«Ursprüngliche Mitglieder waren 32 alliierte Kriegsgegner der Mittelmächte sowie 13 neutrale Staaten; ihre Zahl verringerte sich um drei: Die USA, Ecuador und Hedschas ratifizierten die Pariser Vorortverträge und damit die Völkerbundsatzung nicht. Zwischen 1920 und 1937 erwarben 21 weitere Staaten die Mitgliedschaft... Bis 1942 schieden 20 Staaten aus dem Völkerbund aus, darunter die UdSSR, die als einziger Staat ausgeschlossen wurde (1940 im Zusammenhang mit dem Finn.-Sowjet. Winterkrieg).» 19

«Seine Aufgabe, die Wahrung des Friedens, vermochte der Völkerbund nur in wenigen unbedeutenden Fällen zu erfüllen, und sein Eintreten für eine allgemeine Abrüstung blieb ohne Erfolg.

1933 trat Deutschland aus dem Völkerbund aus. 1937 folgte Italien. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Wirksamkeit der Organisation völlig lahmgelegt; am 11. Dez. 1939 trat sie zum letzten Mal zusammen... Zum Erben des Völkerbundes wurden 1945 die UN...

Ende 1944 arbeitete man - gestützt auf die Erfahrungen des Völkerbundes - in Dumbarton Oaks (USA) die Grundzüge der Charta der Vereinten Nationen aus.» 20

«Im Sommer 1945, noch ehe der Krieg gegen Japan zu Ende war, wurde die «Organisation der Vereinten Nationen» (UNO) in San Francisco aus der Taufe gehoben. Schon dass sie in Amerika geboren und dort angesiedelt wurde, gab ihr ein größeres Prestige als dem alten Völkerbund. Zudem war die UNO mit einem starken Direktorium, dem Sicherheitsrat, ausgestattet, der als eine Art Weltregierung gedacht war - ein absolutes Novum in der politischen Geschichte.» (P.M. Magazin 4/1996).

Vor diesem geschichtlichen Hintergrund wird deutlich, dass mit den «zehn Königen» fraglos diejenigen Völker bzw. Nationen angesprochen werden, die sich nach dem Ersten Weltkrieg zunächst unter der Führung Englands zum «Völkerbund» und später dann, nach dem Zweiten Weltkrieg, unter Führung der USA zu den «Vereinten Nationen» zusammengeschlossen haben.

Warum Daniel nur von «zehn Königen» spricht, obwohl dem Völkerbund insgesamt 66 Staaten angehört haben, und den Vereinten Nationen bereits 185 Staaten beigetreten sind, läßt sich leicht erklären. In der Parabel vom Himmelreich vergleicht Jesus die Christengemeinde mit «fünf klugen und fünf törichten Jungfrauen». Und so, wie diese zehn Jungfrauen symbolisch die gesamte Christenheit darstellen, ebenso veranschaulichen auch die zehn Könige aus der Danielweissagung die Gesamtmitgliederzahl des Völkerbundes und der Vereinten Nationen.

 

Nebukadnezars Traum.

Eine eindrucksvolle Ergänzung und Bestätigung erfährt die vorstehende Danielauslegung durch den bereits erwähnten Traum des babylonischen Königs Nebukadnezar.

Im Buche Daniel wird berichtet, der König habe eines nachts, als er auf seinem Bette lag und über die Zukunft seines Reiches nachdachte, einen bedeutungsvollen Traum gehabt, der ihn innerlich so beunruhigte, dass es um seinen Schlaf geschehen war.

Am andern Morgen forderte er die Weisen seines Landes auf, ihm sowohl den Traum, als auch die Deutung kundzutun. Doch da er ihnen den Traum nicht mitteilen wollte, sahen sie sich außerstande, dem Verlangen des Königs nachzukommen.

Enttäuscht und zornig über die Unfähigkeit seiner Berater beschloß Nebukadnezar daraufhin, alle Weisen, Wahrsager und Zauberer seines Landes töten zu lassen.

Der Prophet Daniel, der als vornehmer jüdischer Gefangener in des Königs Diensten stand und somit auch unter das Todesurteil gefallen wäre, ließ sich vor den König führen und erklärte ihm:

«Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu sagen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem König Nebukadnezar kund getan, was in künftigen Zeiten geschehen soll.

Mit deinem Traum und deinen Gesichtern, als du schliefst, verhielt es sich so: Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan was geschehen wird.

Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wäre meine Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem König die Deutung kund würde und du deines Herzens Gedanken erführest:

Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes, hohes und hellglänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen.

Des Bildes Haupt war von feinem Gold, seine Brust und Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer, seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße teils von Eisen und teils von Ton.

Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie... Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so dass er die ganze Welt füllte. Das ist der Traum.

Und nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen:

Du, König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat... Du bist das goldene Haupt.

Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Lande herrschen wird.

Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.

Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein geteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens  Härte darin bleiben, wie du denn gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.

Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird es ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.

Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen (Bündnisse eingehen), aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen läßt.

Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es  wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben…» - Dan. 2.

 

Die Weltgeschichte verkörpert durch das Bild eines Menschen.

Auch im Traumgesicht Nebukadnezars werden - wie schon im Nachtgesicht Daniels - mehrere aufeinanderfolgende Weltreiche bildlich dargestellt. Nur sind es hier keine Fabeltiere, sondern stofflich besonders gekennzeichnete Körperteile und Gliedmaßen eines Menschenbildes, das aus Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Ton zusammengesetzt ist.

Beide Gesichter stammen aus der Zeit des Neubabylonischen (Chaldäischen) Weltreiches: Der Traum Nebukadnezars aus der Anfangszeit, das Nachtgesicht Daniels aus der letzten Zeit. Und beide Gesichter enden mit dem Hereinbrechen des Gottesreiches. Demnach erstrecken sie sich über denselben geschichtlichen Zeitraum, allerdings mit dem Unterschied, dass in Nebukadnezars Traumgesicht Babylon in die Deutung einbezogen wird: «Du, König, bist das goldene Haupt». Während im Nachtgesicht Daniels, wie bereits im einzelnen dargelegt, die Reihe der aufeinanderfolgenden Weltreiche mit «Medo-Persien» beginnt.

Bei einer entsprechenden Gegenüberstellung der beiden Weissagungen wird diese Auffassung noch unterstrichen; denn bei einem Vergleich treten zwischen ihnen ganz bestimmte Parallelen auf, die anschaulich darauf hinweisen, welche der beiderseitigen bildhaften Darstellungen jeweils geschichtlich zusammengehören und ein und dasselbe Weltreich verkörpern:

Nachtgesicht Daniels:

Das erste (Tier) war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah, wie ihm die Flügel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei Füße gestellt wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben.

 

Traum Nebukadnezars:

seine Brust und seine Arme waren von Silber,

Parallelen und übereinstimmende Merkmale:

Zunächst fällt auf, dass die Anzahl der Gliedmaßen in beiden Darstellungen völlig übereinstimmt:

Der LÖWE steht auf  z w e i  Füßen wie ein Mensch.

An der silbernen Brust befinden sich  z w e i   Arme.

Und wie schon in der Weissagung vom «Widder und Ziegenbock» der Widder mit seinen beiden unterschiedlich hohen Hörnern «die Könige von Medien und Persien» veranschaulicht, ebenso verkörpern sowohl die beiden Füße des Löwen, als auch die beiden Arme an der silbernen Brust des Standbildes die medo-persische Doppelmonarchie.

Noch frappierender aber ist die Parallele zum «menschlichen Herzen»; denn dieses menschliche Herz, das dem medo-persischen Löwen gegeben wurde, ist nämlich - selbst wenn es nicht ausdrücklich erwähnt wird - vom anatomischen Standpunkt aus betrachtet auch in der silbernen Brust des Standbildes vorhanden.

Nachtgesicht Daniels:

Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären und war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul unter seinen Zähnen drei große, lange Zähne. Und man sprach zu ihm: Steh auf und friß viel Fleisch! 

 

Traum Nebukadnezars:

sein Bauch und seine Lenden waren von Erz,

Parallelen und übereinstimmende Merkmale:

Der Bauch des Standbildes ist wohl am besten dazu geeignet, das viele Fleisch aufzunehmen, das der ‹griechische Bär› bei der Eroberung Persiens gefressen hat.

Nachtgesicht Daniels: 

Danach sah ich und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Parder, das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier hatte vier Köpfe, und ihm wurde große Macht gegeben. 

 

Traum Nebukadnezars:

seine Schenkel waren von Eisen, 

Parallelen und übereinstimmende Merkmale:

Auf den ersten Blick scheint es zwischen dem Parder und den Schenkeln des Standbildes keine Parallelen zu geben. Doch bei näherem Hinsehen werden wir feststellen, dass die Schenkel des Standbildes, die aus zwei Ober- und zwei Unterschenkeln bestehen, sehr wohl eine eindeutige und aufschlussreiche Parallele zu den «vier Köpfen des Parders» bilden. Denn so, wie der Parder mit seinen vier Köpfen die ‹römisch-deutsche Geschichte› veranschaulicht, ebenso verkörpern auch die vier Schenkelteile, die an den Beinen teils nebeneinander und teils nacheinander angeordnet sind, die vier Reiche der ‹römisch-deutschen Geschichte›, welche teils nebeneinander bestanden haben, wie «Byzanz» und das «Weströmische Reich», und teils nacheinander aufgekommen sind, wie das «Heilige Römische Reich Deutscher Nation» und das «Zweite Deutsche Kaiserreich»

Nachtgesicht Daniels:

Darauf erschien mir in meinem Nachtgesicht plötzlich ein viertes Tier, schrecklich und furchtbar und außerordentlich stark; es hatte gewaltige Zähne von Eisen; es fraß und zermalmte, und zertrat das, was übriggeblieben war, mit seinen Füßen; es sah ganz anders aus als alle die vorigen Tiere und hatte auch noch zehn Hörner. 

 

Traum Nebukadnezars:

seine Füße waren teils Eisen und teils Ton.

Deutung Daniels: Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein geteiltes Reich sein; doch wird von des Eisens Art darin bleiben,…

Parallelen und übereinstimmende Merkmale

Auch hier weisen die beiderseitigen bildhaften Darstellungen deutliche Parallelen auf:

Das vierte Tier hat « z e h n Hörner ».

Die Füße des Standbildes haben « z e h n Zehen ».

Im Nachtgesicht Daniels werden England und die USA durch das vierte Tier und im Traumgesicht Nebukadnezars als «geteiltes Reich» durch die beiden Füße des Standbildes veranschaulicht - zwei Weltmächte, die geschichtlich eng miteinander verbunden sind und vormals vereint waren, ehe sich im Jahre 1783 die anglo-amerikanischen Kolonien vom Mutterland gelöst und die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet haben.

England, das bis zum Jahre 476 Teil des eisernen Weströmischen Reiches war, ist der «eiserne Fuß» des Standbildes. Während die USA durch den «tönernen Fuß» veranschaulicht werden.

Und gleichwie das vierte Tier Träger der «zehn Hörner» ist, und die beiden Füße des Standbildes Träger der «zweimal fünf Zehen» sind, ebenso hat auch zunächst das eiserne England die Führung im «Völkerbund» übernommen und sie dann, nach der Gründung der «Vereinten Nationen», an die Supermacht USA abgetreten.

Das Geheimnis des siebenköpfigen Tieres.

Nachdem wir nun die geschichtliche Bedeutung der «vier großen Tiere» aus dem Nachtgesicht Daniels kennen, sollte es möglich sein, jetzt auch dem Geheimnis des siebenköpfigen Tieres auf die Spur zu kommen.

Johannes sah das Tier zum ersten Male, als es aus dem ‹Völkermeer› heraufgestiegen war. Danach erschien es ihm noch einmal in der Wüste, wo es im «Abgrund» verschwand. Als Johannes sich darüber wunderte, fragte ihn der Engel, der ihn im Geist in die Wüste geführt hatte:

«Warum bist du so erstaunt? Ich will dir Aufschluss geben über das Geheimnis (...) des Tieres, das sieben Köpfe und zehn Hörner hat.

Das Tier, das du gesehen hast, ist (schon früher) da gewesen und ist (jetzt) nicht mehr (da); doch wird es aus dem Abgrund wieder heraufsteigen und ins Verderben fahren; da werden dann die Bewohner der Erde sich verwundern, die, deren Name nicht eingeschrieben steht im Buch des Lebens seit Grundlegung der Welt, wenn sie sehen, dass das Tier, das da gewesen war und nicht mehr da ist, und wieder da sein wird.

Hier ist Verstand erforderlich, der mit Weisheit gepaart ist:

Die sieben Köpfe sind sieben Berge... und bedeuten (zugleich) sieben Könige: fünf von ihnen sind (bereits) zu Fall gekommen, der eine (sechste) ist (jetzt) da, der andere (siebte) ist noch nicht gekommen, und wenn er gekommen ist, darf er nur eine kurze Zeit bleiben.

Ferner das Tier, das gewesen ist und (jetzt) nicht mehr da ist, ist selbst der achte und gehört trotzdem zu den sieben und fährt dahin ins Verderben.

Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, welche die Herrschaft noch nicht empfangen (angetreten) haben, sondern ihre königliche Gewalt zu derselben Stunde zugleich mit dem Tier erhalten.

Diese (zehn) haben einmütigen Sinn und stellen ihre Macht und Gewalt dem Tier zur Verfügung. Diese werden mit dem Lamm kämpfen, aber das Lamm wird sie besiegen - denn er ist der Herr der Herren und der König der Könige - mit seinen Kampfgenossen, den Berufenen und Auserwählten und Getreuen.» - Offb. 17 (Menge).

Zunächst scheint die Erklärung des Engels recht geheimnisvoll und verwirrend zu sein. Doch wenn wir uns näher mit ihr befassen, werden wir - gestützt auf die aktuelle geschichtliche Danielauslegung - den tieferen Sinn dieser dunklen Worte bald erkennen.

Nach der Erklärung des Engels bedeuten die sieben Köpfe des Tieres sieben Berge und (zugleich) sieben Könige. In der Bildersprache der Bibel ist der «Berg» das Sinnbild für ein König- bzw. Weltreich. So wird beispielsweise im Traumgesicht Nebukadnezars das Reich Gottes mit einem Stein verglichen, der zu einem «großen Berg» wurde (Dan.2; 35; 2; 44-45).

Auf Grund der Deutung Daniels können wir getrost davon ausgehen, dass es sich bei den «sieben Köpfen des Tieres, die sieben Berge bedeuten», gleichfalls um Weltreiche handelt und zwar um sieben Weltreiche, die nacheinander aus dem ‹Völkermeer› gekommen sind.

Fünf von ihnen sind uns aus der Danielweissagung bekannt: Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom (mit den vier nachfolgenden Reichen der römisch-deutschen Geschichte) und Anglo-Amerika.

Die beiden übrigen Weltreiche haben schon vor Babylon bestanden: Ägypten, das im Jahre 663 v.Chr. unter assyrische Herrschaft geriet. Und Assyrien, das 612 v.Chr. gemeinsam von den Babyloniern und Medern erobert wurde.

«Fünf von ihnen sind bereits zu Fall gekommen,»

Johannes empfing die Apokalypse im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Fünf Weltreiche waren bereits untergegangen: Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien und Griechenland.

«der eine ist (jetzt) da,»

Bei dem sechsten Weltreich, von dem der Engel sagt: «der eine ist da», handelt es sich zweifellos um das auf Griechenland folgende römische Imperium, das im ersten christlichen Jahrhundert auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt war und mit seinen vier Reichen (Ostrom, Westrom, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation und Zweites Deutsches Kaiserreich) auf 2000 Jahre ‹römisch-deutsche Geschichte› zurückblicken kann.

«Der andere ist noch nicht gekommen, und wenn er gekommen ist,
darf er nur eine kurze Zeit bleiben.»

Auf das «Zweite Deutsche Kaiserreich» folgten England und die USA als «geteilte» siebente Weltmacht. England, das nach dem Ersten Weltkrieg zunächst die Führung in der Welt übernommen hatte, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA auf den zweiten Platz verdrängt.

Und als 1949 die UdSSR zu den Atommächten aufrückte, war das Kräfteverhältnis zwischen Ost und West durch das Gleichgewicht des Schreckens nahezu ausgeglichen; auf der einen Seite die NATO-Staaten mit der Supermacht USA, und auf der anderen Seite die Warschauer-Pakt-Staaten mit der Supermacht UdSSR.

«Ferner das Tier, das (schon früher) gewesen war und (jetzt) nicht mehr da ist, ist selbst der achte und gehört trotzdem zu den sieben und fährt dahin ins Verderben. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, welche die Herrschaft noch nicht empfangen haben; sondern ihre königliche Gewalt zu derselben Stunde zugleich mit dem Tier erhalten. Diese (zehn) haben einmütigen Sinn und stellen ihre Macht und Gewalt dem Tier zur Verfügung.»

Wie schon der «Völkerbund» und die «Vereinten Nationen» im Nachtgesicht Daniels durch die  zehn Hörner des vierten Tieres und im Traumgesicht Nebukadnezars durch die zweimal fünf Zehen des Standbildes verkörpert werden, ebenso werden diese beiden Weltorganisationen auch in der Offenbarung symbolisch durch die zehn Hörner des siebenköpfigen Tieres dargestellt. (Offb.17; 12-13).

«Und das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht
und wird wiederkommen aus dem Abgrund...»

Aus der Geschichte wissen wir, dass am Ende des Ersten Weltkrieges auf Initiative der USA und unter der Führung Englands der Völkerbund gegründet worden war. Nachdem er aber die in ihn gesetzten Erwartungen, «den Weltfrieden zu bewahren», nicht erfüllen konnte, und 20 Staaten aus der Organisation ausgeschieden waren, versank er bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im «Abgrund», um am Ende des Krieges als die «Vereinten Nationen» wie der Vogel Phönix aus der Asche wieder aufzuerstehen.

Das Schicksal der Welt wird unwiderruflich besiegelt!

Nachtgesicht Daniels:

Ich sah zu, bis das (vierte) Tier getötet ward und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen ward und der andern Tiere Gewalt auch aus ward; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lange ein jegliches währen sollte. 

 

Traum Nebukadnezars:

Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie... 

 

Apokalypse des Johannes:

«Und Johannes sah das siebenköpfige Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heer. Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten; lebendig wurden die beiden in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.» - Offb.19; 19-20.

 

Parallelen und übereinstimmende Merkmale:

Offensichtlich bilden die USA zusammen mit den Vereinten Nationen, die beide im Nachtgesicht Daniels durch das vierte Tier mit den zehn Hörnern und im Traum Nebukadnezars durch die Füße und Zehen des Standbildes verkörpert werden, die letzte weltpolitische Führungsmacht auf Erden; denn Daniel sah, wie das Standbild von einem Stein an seinen Füßen und Zehen getroffen und völlig zerstört wurde.

Und so, wie das vierte Tier samt seinen zehn Hörnern und dem kleinen Horn, das zwischen den zehn Hörnern des vierten Tieres hervorgewachsen war, ins Feuer geworfen wird, denn «es ist ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lange ein jedes leben soll», ebenso sah auch der Apostel Johannes in der Apokalypse, wie das siebenköpfige Tier, das zunächst als "Tier aus dem Völkermeer" den Völkerbund verkörperte und später dann als "Tier aus dem Abgrund" die Vereinten Nationen symbolisiert, zusammen mit dem falschen Propheten in den Feuersee geworfen wird.

 

Die Aufrichtung des Gottesreiches!

Nachtgesicht Daniels:

Ich sah in diesem Gesicht des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn bis zu dem Alten, und ward vor ihn gebracht. Der gab ihm Gewalt, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker, Leute und Zungen dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nicht vergeht, und sein Königreich hat kein Ende. 

 

Traum Nebukadnezars:

Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so dass er die ganze Welt füllte. 

Beide Danielweissagungen enden mit dem «Hereinbrechen des Gottesreiches»,
um dessen Aufrichtung Christen täglich im «Vaterunser» bitten:

«Dein Reich komme!»

 

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© Helmut Seeger